City-Hack in Rom

Eine Form, der Radverkehrsförderung in die Spur zu helfen, ist der City-Hack.

ROM_City-Hack_Bibiana-Tunnel

Fahrradaktivist*innen in Rom haben am 30. November die Farbeimer und Radschablonen selbst in die Hand genommen, um auf einer der mörderischsten Straßen der Stadt, im S.-Bibiana-Tunnel, der Unterquerung der Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Termini, die die Stadtteile Esquilin und S. Lorenzo miteinander verbindet, Tatsachen zu schaffen.
Jahrelange Versuche, mit der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen, fruchtlose Treffen und zahlreiche ungehörte Appelle waren der Aktion vorausgegangen. Auch ein Bericht in der renommierten Tageszeitung „La Reppublica“ hatte nichts gebracht.
Die Bedingungen für Radfahrer*innen in Rom sind sehr schlecht. Das Radleihsystem des städtischen Transportunternehmens ATAC, das 2009 eingeführt wurde, wurde, nachdem 50 der 1.000 Fahrräder innerhalb eines Monats gestohlen worden waren, wieder eingestellt; viele der begeisterten Radfahrer*innen haben inzwischen aufgegeben.
Italien hat eine der höchsten Kfz-Raten Europas: auf 1.000 Erwachsene kommen 970 Fahrzeuge (zit. n. Public Radio International (PRI)). (Zur Situation in Rom und Gesamtitalien: http://www.wantedinrome.com/news/2002989/the-wheel-deal.html)

Nach Auskunft der Radaktivist*innen dauerte es 45 Minuten, um den Radfahrstreifen auf die Fahrbahn zu malen, ein Dutzend Helfer*innen waren im Einsatz, die Kosten beliefen sich auf ca. 140 Euro.
In einem offenen Brief an den fahrradaffinen Bürgermeister der Stadt, Ignazio Marino, äußerten die römischen Fahrradaktivist*innen die Hoffnung, dass er ihre illegale Fahrbahnbemalung gutheißen werde – die Umstände hätten sie dazu gezwungen.

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