Autos verbrauchen, wenn sie fahren, im Schnitt 7 Mal mehr Platz als Fahrräder, und wenn sie parken, 10 Mal mehr.
Fahrräder nutzen den Raum 1,5 Mal effizienter als Busse.
(Quelle: uci.strikingly.com)
Tag Archives: Parken
Falschparken in Deutschland (3) – Stuttgart
Teil 3 unserer Serie, mit Fotos von Straßen, Kreuzungen und Plätzen voller (falschparkender) Pkw und Lkw – diesmal aus Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Mitte, aufgenommen am 13.01.2015.
(( Fotos: Jörg Müssig, Creative Commons: CC BY-SA 2.0 DE ))
Wer Lust hat, uns Bilder zu schicken, bitte an: kontakt@criticalmass-berlin.org.
Datum und Ortsangabe nicht vergessen.
Falschparken in Deutschland (2) – Osnabrück
Hier der zweite Teil unserer Serie, mit Fotos von Straßen, Kreuzungen und Plätzen voller (falschparkender) Pkw und Lkw – diesmal aus Osnabrück, eingegangen am 22.12.2014.
(( Fotos: Daniel Doerk ))
Wer Lust hat, uns Bilder zu schicken, bitte an: kontakt@criticalmass-berlin.org.
Datum und Ortsangabe nicht vergessen.
Jubiläum: 10 Jahre „The High Cost of Free Parking“
Vor zehn Jahren erschien in der Planners Press, Chicago, ein 700-Seiten-Buch mit dem Titel „The High Cost of Free Parking“. Autor war Donald Shoup, Professor für Stadtentwicklung an der University of California, L. A., und Direktor des dortigen Instituts für Verkehrswissenschaften.
In den USA verbrauchen Parkplätze und -buchten eine Fläche in der Größe des Bundesstaates Connecticut. Bei einer globalen privaten Automobilquote, die mit der in den USA vergleichbar wäre, und einer ähnlichen Praxis, die der Logik „ein Fahrzeug = eine Parkbucht im öffentlichen Straßenraum“ folgt, wäre, um alle Autos abstellen zu können, eine Fläche in der Größe von England notwendig.
Shoup zeigt in seinem Buch, das zu den Klassikern in der Stadtentwickler-Szene gehört, dass das Überangebot an kostenlosem Parkraum eine gigantische öffentliche Subvention darstellt, die das Autofahren gegenüber alternativen Mobilitätsformen (Gehen, Radfahren, ÖPNV) extrem bevorteilt. In riesigem Ausmaß werden öffentliche Ressourcen (Straßenraum, Land, Luft) privatisiert und sind nicht oder nur noch eingeschränkt durch andere Akteure nutzbar. Durch die Privatisierung treten selbstverstärkende Mechanismen auf, die rasch zu einer Übernutzung der Ressourcen führen. Städtische Infrastrukturen werden nicht mehr für die Bewohner, sondern für Autos gebaut. Der private Autoverkehr beansprucht das Common Good Straßenraum so stark, dass er andere Gruppen in ihrer Mobilität nicht nur einschränkt, sondern physisch gefährdet.
Falschparken in Deutschland – der Status quo (1)
Folge 1: Berlin-Moabit, Berlin-Mitte und Berlin-PB, 22.12.2014, zwischen 12 und 14 Uhr:
Wir würden gern eine kleine Serie starten, mit Fotos von unseren schönen Straßen, Kreuzungen und Plätzen voller (falschparkender) Pkw und Lkw. Wer Lust hat, schicke Bilder an: kontakt@criticalmass-berlin.org.
Nicht nur aus Berlin, sondern aus allen deutschen Städten und Gemeinden.
Ein Status-quo-Bilderbogen.
Autos verpacken
Wer noch nicht genug vom Geschenke-Einpacken hat, kann heute um 14 Uhr am Leipziger Platz 15 in Berlin helfen, die Stadt schöner und freundlicher zu machen: Unförmige Sicht- und Bewegungshindernisse, euphemistisch Falschparker genannt, werden in leuchtende Geschenkpreziosen verwandelt. So werden sie von allen Radfahrer*innen, denen sie im Wege stehen, besser gesehen. Und können dann auf Abschleppwagen verladen und blinkend und blitzend zu Autohändlern und -herstellern gefahren werden, um den Gabentisch zum Fest zu bereichern.
Wir wünschen allen, die mitmachen: viel Spaß.
Bitte mitbringen: Weihnachtsmann-Mütze. Roten Mantel etc. Malerfolie zum Einpacken. Rotweißes Absperrband für die Schleife. Geschenkpapier. Glitzerspray. Und was euch noch so zum Verhübschen einfällt.
Der adfc und die Petition gegen Falschparken: Warum wir starke Forderungen brauchen
Die von der Initiative für clevere Städte initiierte Petition „Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister!“ sorgt im Interessenverband der Radfahrerinnen und Radfahrer, dem adfc, für lebhafte Diskussionen.
Nachdem der Bundesvorstand in einem intern verschickten Newsletter gegen die Unterstützung der Petition Stellung bezogen hat, diskutieren jetzt die Landes- und Kreisverbände über das Thema. Einige unterstützen die Petition, andere haben keine offizielle Verlautbarung, wieder andere haben sich gegen das Unterzeichnen der Petition ausgeprochen.
Ein Argument, dem man beim adfc häufig begegnet, ist: Das lässt sich politisch nicht durchsetzen, wenn wir das fordern, werden wir von Bundespolitik, Landespolitik, Kommunalpolitik nicht ernst genommen. Viele Mitglieder sind über diese Haltung frustriert. Sie wünschen sich mehr Biss, mehr eigene, klar formulierte Forderungen, Aktionen, die auf Missstände hindeuten. Und vielleicht auch: die große Vision! Nicht das Ausmessen von Radwegebreiten und Schlaglöchern, sondern ein selbstbewusstes Campaigning für die Rechte und den Schutz von Radfahrer*innen (und Fußgänger*innen). Bei Diskussionen, die ich mit vielen adfclern geführt habe, war die Hauptforderung klar: mehr Sicherheit beim Alltagsradeln => d.h. Tempo 20-30 als Regelgeschwindigkeit in Städten, autofreie Schulwege, sichere Abstellplätze für Fahrräder, Abbau von Ampelanlagen etc. zugunsten von Shared Space und Kreiseln, SUV-Verbot in Innenstädten, Pendlermaut, hohe Bußgelder für Gefährdung von nicht durch Karosserien geschützte Verkehrsteilnehmer*innen, gewinnbringende, wenigstens kostendeckende Parkraumbewirtschaftung. Und: weniger Autos, weniger Autos, weniger Autos.
Warum knickt der Verein, der 140.000 Mitglieder hat und jedes Jahr die – nach Selbstauskunft – größte Fahrraddemo der Welt auf die Räder bringt, dermaßen ein, wenn es um Haltung gegenüber einer autoverrückten Politik geht?
Die Menschen in den Städten, in denen ein Drittel (Nürnberg) bis die Hälfte (Berlin) aller Haushalte KEIN Auto hat, wollen anders leben – ohne zugeparkte Plätze und Straßen, ohne Emissionen, klimaschädliche Abgase, Lärm und die beständige physische Bedrohung, die von stehenden wie fahrenden Fahrzeugen ausgeht. Denn ja, auch parkende Pkw besetzen nicht nur unverhältnismäßig viel öffentlichen Raum, der anders, besser genutzt werden könnte, sondern sind gefährliche Sicht-und Bewegungshindernisse.
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