If you want to know if an urban environment supports cycling, you can forget about all the detailed ‚bike ability indexes‘ – just measure the proportion of cyclists who are female. –Jan Garrard, Scientific American, 2009
Von niederländischen und dänischen Städten abgesehen, legen Frauen weniger Wege als Männer mit dem Rad zurück: In Berlin beträgt das Verhältnis 2:3 (1), so wie in den meisten großen und mittelgroßen deutschen Städten. Unter ihnen gibt es nur eine Ausnahme: Bremen. Hier beträgt das Verhältnis ungefähr 1:1.
Warum ist das so? Radfahren ist von der vorhandenen Infrastruktur abhängig, und diese hat Einfluss nicht nur auf die tatsächliche Gefährdungslage, sondern auch auf das subjektive Sicherheitsempfinden. Wird dieses als hoch eingeschätzt und ist das Fahren nicht komfortabel, gehen nicht motorisierte Frauen eher zu Fuß oder benutzen den ÖPNV als Rad zu fahren. Read Full Post…
Schnappt euch eure Kinder, Neffen, Nichten, Enkelkinder – und ab auf Roller und (Lauf-)Rad zum bundesweiten Aktionswochenende
„Platz da für die nächste Generation!“
10 x in BERLIN – Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg (2x), Steglitz-Zehlendorf (21.3.!), Pankow, Wedding, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Reinickendorf
Um ein klares Zeichen für kinderfreundliche und lebenswertere Städte zu setzen, erobern die bunten Fahrraddemos der KIDICAL MASS zum Frühlingsanfang am 21./22. März 2020 die Straßen in rund 70 Städten in ganz Deutschland.
Mehr Platz, Freiräume und Spaß am Fahrradfahren / Foto: Volksentscheid Fahrrad / Norbert Michalke
Die Umverteilung von Straßenraum zugunsten des Radverkehrs würde Straßen effizienter für den Transport von Menschen machen. Eine typische Kraftfahrzeugfahrspur kann rund 2.000 Personen pro Stunde transportieren. Auf derselben Fläche – mit passender Fahrradinfrastruktur – könnten rund 10.000 Personen pro Stunde befördert werden.
In der Regel haben Staus nichts mit Radfahrenden zu tun, sondern sind eine direkte Folge der Menge an Autos auf den Straßen. Wäre dies nicht der Fall, gäbe es Staus nur auf städtischen Straßen und nie auf Autobahnen (wo niemand Rad fährt).
Hat mal wieder ein Stadtradler einen üblen Stau verursacht?
Fährt ein Auto oder Bus hinter einer Radfahrerin her, wird die Fahrt nur vorübergehend verlangsamt. Staus werden durch den Autoverkehr verursacht, insbesondere durch die Warteschlangen an Kreuzungen. Als Autofahrer kommt man, hält man sich an die Verkehrsregeln (Tempolimit, regelkonformes Überholen), an derselben Position in der Warteschlange an – hinter einem Radfahrer herzufahren kostet meist keine Zusatzzeit.
Was tun, wenn Autofahrer mit Vollgas auf einen Zebrastreifen zusteuern und keinerlei Veranlassung sehen, anzuhalten? Die Stadt Schmalkalden in Ostthüringen hat sich mit einem 3D-Zebrastreifen beholfen: Auf Initiative der Anwohner*innen brachte Graffiti-Künstler Alexander Frank die scheinbar schwebenden Streifen auf die Straße.
Die 3D-Wirkung entsteht durch eine optische Täuschung: Autofahrer glauben, schwebende Balken als Überweg und somit als echtes Hindernis vor sich zu haben. Das soll sie zum Bremsen bewegen. In Island und Österreich gibt es solche Übergänge bereits. In Deutschland wurden Vorstöße in diese Richtung bislang abgelehnt. Dagegen haben Viersen und Essen Interesse bekundet.
Zum Tag der Städtebauförderung am 5. Mai wurde der Übergang offiziell übergeben. Das Landesverwaltungsamt hat allerdings zunächst entschieden, dass der Zebrastreifen in seiner 3D-Form gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt. Er firmiert als vorübergehendes Kunstobjekt und soll bald wieder verschwinden. Die Stadt will den Zebrastreifen jedoch behalten und reicht Unterlagen für ein Genehmigungsverfahren ein.
In Berlin sind seit Jahresbeginn zwei Radfahrer tödlich verunglückt, ein weiterer erlag inzwischen seinen schweren Verletzungen. Vor allem der Unfall in der Glogauer/ Ecke Reichenberger Straße in Kreuzberg am 29. April, bei dem ein 30-jähriger Radfahrer von einem rechts abbiegenden LKW überrollt wurde und sofort tot war, hat viele von uns geschockt.
(Foto: Unfall an der Glogauer/ Reichenberger)
Noch am selben Abend fanden sich etwa 70 FahrradaktivistInnen an der Unfallstelle ein, um mit einer Mahnwache des ums Leben Gekommenen zu gedenken.
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(Fotos: Stephan Lindauer)
Rechtsabbiegende PKW/LKW, die geradeaus fahrenden RadfahrerInnen die Vorfahrt nehmen, sind die HÄUFIGSTE Unfallursache.2014 registrierte die Berliner Polizei 1.595 solcher Fälle, vier Radfahrer starben.
Um an RadfahrerInnen zu erinnern, die im Verkehr (schwer) verletzt oder getötet wurden, um für eine bessere, sicherere Verkehrsinfrastruktur für RadfahrerInnen zu demonstrieren und um eine klare Botschaft an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung zu richten, findet seit 2003 jedes Jahr am dritten Mittwoch im Mai der RIDE OF SILENCE statt – mittlerweile in über 300 Städten auf der ganzen Welt.
In Berlin beginnt der RIDE OF SILENCE um 19 Uhr am Brandenburger Tor.
Auf einer ca. 20 Kilometer langen Strecke geht es von dort über Tiergarten, Schöneberg, Kreuzberg, Friedrichshain nach Mitte zum Roten Rathaus. Es soll 5 bis 10 Stopps an Stellen geben, wo RadfahrerInnen ums Leben kamen.
Die Veranstalter bitten alle TeilnehmerInnen darum, sich während der Fahrt, Anlass und Namen des Rides entsprechend, möglichst leise zu verhalten.
Um die Botschaft der gemeinsamen Fahrt dennoch für Zuschauende verständlich zu machen, wäre es schön, alle würden über ihrer normalen Kleidung weiße T-Shirts oder andere weiße Kleidung tragen (etwa weiße Maleranzüge), bedruckt mit dem Logo des RoS oder dem Hashtag #StopKillingCyclists.
Ein weiterer Vorschlag ist, am Lenker eurer Räder eine schwarze Trauerbinde anzubringen. Und natürlich wäre es schön, an den Unfallstellen Blumen niederzulegen.
Die Tour ist als Demo angemeldet – also keine Critical Mass – und wird u. a. von der Fahrradstaffel der Polizei begleitet.
Gestern sprach Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments für die GRÜNEN, Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Tourismus (TRAN), Vorsitzender des fraktionsübergreifenden Diskussionsforum „Rail Forum Europe“, Tacheles im Deutschlandradio Kultur.
Es ging um Verkehr in Berlin, Deutschland und Europa – warum die Straße mit Milliarden gefördert und die Schiene, vor allem die Verbindungen zwischen Mittel- und Osteuropa und der Nahverkehr, so sehr benachteiligt wird.
Unser Tipp: Anhören!
Gestern gab es eine Besonderheit bei der Critical Mass.
Um an den schweren Unfall zwischen einer Radfahrerin und einem LKW im Kreuzungsbereich Kochstraße/Rudi-Dutschke-Straße/Friedrichstraße am Mittwoch zu erinnern, führte die Route zunächst zum Checkpoint Charlie. Die Kreuzung wurde für einige Minuten von CM-Aktivisten blockiert, indem sie ihre Räder und sich selbst auf den Boden legten und mit Kreide ummalten. Dann ein paar Minuten Stille, ehe die Blockade mit lautem Klingeln und Klatschen wieder aufgehoben wurde.
Der Sit-in war als Zeichen der Solidarität an die Schwerverletzte sowie als Protest an die Berliner Verkehrspolitik gerichtet. Es war der dritte schwere Unfall an dieser Stelle nach ähnlichem Muster innerhalb von drei Jahren.
Wir danken allen für die gelungene Aktion!
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Anschließend ging es mit ca. 1000 Teilnehmern weiter durch die Straßen von Berlin – in guter Stimmung, wenn auch leider bei mäßigem Wetter. Das Brandenburger Tor wurde wieder mit einem Bike-up beschenkt.
Die nächste Critical Mass findet am Freitag, 24. April statt.
Start wie immer: Mariannnenplatz/Kreuzberg, 20 Uhr.
Teil 3 unserer Serie, mit Fotos von Straßen, Kreuzungen und Plätzen voller (falschparkender) Pkw und Lkw – diesmal aus Stuttgart-Bad Cannstatt und Stuttgart-Mitte, aufgenommen am 13.01.2015.
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(( Fotos: Jörg Müssig, Creative Commons: CC BY-SA 2.0 DE ))
Hier der zweite Teil unserer Serie, mit Fotos von Straßen, Kreuzungen und Plätzen voller (falschparkender) Pkw und Lkw – diesmal aus Osnabrück, eingegangen am 22.12.2014.
Folge 1: Berlin-Moabit, Berlin-Mitte und Berlin-PB, 22.12.2014, zwischen 12 und 14 Uhr:
Rathenower Straße
Stephanstraße
Scharnhorststraße
Stephanstraße
Pappelallee
Stephanstraße
Stephanstraße
Stephanstraße
Pappelallee
Wir würden gern eine kleine Serie starten, mit Fotos von unseren schönen Straßen, Kreuzungen und Plätzen voller (falschparkender) Pkw und Lkw. Wer Lust hat, schicke Bilder an: kontakt@criticalmass-berlin.org.
Nicht nur aus Berlin, sondern aus allen deutschen Städten und Gemeinden.
Ein Status-quo-Bilderbogen.
Die von der Initiative für clevere Städte initiierte Petition „Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister!“ sorgt im Interessenverband der Radfahrerinnen und Radfahrer, dem adfc, für lebhafte Diskussionen.
Nachdem der Bundesvorstand in einem intern verschickten Newsletter gegen die Unterstützung der Petition Stellung bezogen hat, diskutieren jetzt die Landes- und Kreisverbände über das Thema. Einige unterstützen die Petition, andere haben keine offizielle Verlautbarung, wieder andere haben sich gegen das Unterzeichnen der Petition ausgeprochen.
Ein Argument, dem man beim adfc häufig begegnet, ist: Das lässt sich politisch nicht durchsetzen, wenn wir das fordern, werden wir von Bundespolitik, Landespolitik, Kommunalpolitik nicht ernst genommen. Viele Mitglieder sind über diese Haltung frustriert. Sie wünschen sich mehr Biss, mehr eigene, klar formulierte Forderungen, Aktionen, die auf Missstände hindeuten. Und vielleicht auch: die große Vision! Nicht das Ausmessen von Radwegebreiten und Schlaglöchern, sondern ein selbstbewusstes Campaigning für die Rechte und den Schutz von Radfahrer*innen (und Fußgänger*innen). Bei Diskussionen, die ich mit vielen adfclern geführt habe, war die Hauptforderung klar: mehr Sicherheit beim Alltagsradeln => d.h. Tempo 20-30 als Regelgeschwindigkeit in Städten, autofreie Schulwege, sichere Abstellplätze für Fahrräder, Abbau von Ampelanlagen etc. zugunsten von Shared Space und Kreiseln, SUV-Verbot in Innenstädten, Pendlermaut, hohe Bußgelder für Gefährdung von nicht durch Karosserien geschützte Verkehrsteilnehmer*innen, gewinnbringende, wenigstens kostendeckende Parkraumbewirtschaftung. Und: weniger Autos, weniger Autos, weniger Autos.
Warum knickt der Verein, der 140.000 Mitglieder hat und jedes Jahr die – nach Selbstauskunft – größte Fahrraddemo der Welt auf die Räder bringt, dermaßen ein, wenn es um Haltung gegenüber einer autoverrückten Politik geht?
Die Menschen in den Städten, in denen ein Drittel (Nürnberg) bis die Hälfte (Berlin) aller Haushalte KEIN Auto hat, wollen anders leben – ohne zugeparkte Plätze und Straßen, ohne Emissionen, klimaschädliche Abgase, Lärm und die beständige physische Bedrohung, die von stehenden wie fahrenden Fahrzeugen ausgeht. Denn ja, auch parkende Pkw besetzen nicht nur unverhältnismäßig viel öffentlichen Raum, der anders, besser genutzt werden könnte, sondern sind gefährliche Sicht-und Bewegungshindernisse. Read Full Post…
Auch in Nürnberg mangelt es an Radwegen. Bzw. an Durchfahrten für Radfahrer*innen. In Fahrradstraßen, die die Stadt freundlicherweise schon eingerichtet hat. Zu denen sie dann die Zufahrt aber nicht nur für den Auto-, sondern auch den Radverkehr sperrt. Warum?
Eine Form, der Radverkehrsförderung in die Spur zu helfen, ist der City-Hack.
Fahrradaktivist*innen in Rom haben am 30. November die Farbeimer und Radschablonen selbst in die Hand genommen, um auf einer der mörderischsten Straßen der Stadt, im S.-Bibiana-Tunnel, der Unterquerung der Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Termini, die die Stadtteile Esquilin und S. Lorenzo miteinander verbindet, Tatsachen zu schaffen.
Jahrelange Versuche, mit der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen, fruchtlose Treffen und zahlreiche ungehörte Appelle waren der Aktion vorausgegangen. Auch ein Bericht in der renommierten Tageszeitung „La Reppublica“ hatte nichts gebracht. Read Full Post…
Am Montag, 24. November 2014 startete die Initiative Clevere Städte die Online Petitions-Kampagne zur Anpassung der Bußgelder für Zuparken auf EU-Niveau.
Unser Verkehrsminister, Alexander Dobrindt (CSU) wird in der Petition aufgefordert den Bußgeld-Katalog zu korrigieren, damit rücksichtsvolles Verhalten, Sicherheit und umweltfreundliche Mobilität im Straßenverkehr zum Maß der Dinge wird.
Deutschland ist Bußgeld-Schlusslicht in der EU. Parken auf Geh- und/oder Radwegen, das Parken in der zweiten Reihe und unberechtigt auf dem Behindertenparkplatz dürfen nicht länger als Kavaliersdelikt angesehen werden sondern richtig teuer werden.
Kurz notiert: Schon vor einigen Tagen haben wir über Andreas Baum berichtet (Sind Fahrradtouren erlaubnispflichtig?) Heute möchte ich euch auf ein Video hinweisen, das schon einige Monate alt, aber keineswegs weniger interessant ist.
RADFAHREN AUF DER FAHRBAHN ERLAUBT.
RADWEGEBENUTZUNGSPFLICHT AUFGEHOBEN.
In Hamburg-Lurup gibt es ein Pilotprojekt zur Information der PKW- und LKW-Lenker zur Nutzung des Straßenraums. Es wird mit neuen Schildern darauf hingewiesen, dass Radfahrer*innen – schon längst (seit 1. September 1997) – auf der Straße fahren dürfen. Der ADFC-Hamburg kommentiert den Versuch positiv.
Der Abgeordnete Andreas Baum von den PIRATEN stellte am 9.9.2014 dem Abgeordnetenhaus Berlin die schriftliche Anfrage bzgl. der Pflicht zur Erlaubnis von Radtouren in Berlin, deren Gebühren und auf welche Art und Weise nach Auffassung des Senats Radtouren „erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen“ verursachen.
Die Antwort (Drucksache 17/14520) lieferte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, vertreten durch Christian Gaebler, am 22.9.2014.
Somit sind in der Regel schlappe 50 Euro fällig wenn sich eine Gruppe von RadfahrerInnen zusammentut, um von A (sagen wir Weltzeituhr am Alex) nach B (sagen wir zum Majakowski-Gasthaus) zu radeln, um ein Stück Torte und eine Tässchen Kaffee zu genießen. Der Senat kann natürlich auch 767 Euro für die „übermäßige Straßenbenutzung“ kassieren. Wir FahrradfahrerInnen bedürfen selbstverständlich einer Erlaubnis, da unser Verkehr mit Fahrzeugen hinsichtlich Abmessung, Achslasten oder Gesamtmassen die gesetzlich allgemein zugelassenen Grenzen tatsächlich überschreitet. Und diese Erlaubnispflicht gilt auch für Familien- oder Freundeskreise, die gemeinsam eine Radtour unternehmen. Read Full Post…
Am 19. September ist wieder Park(ing) Day.
Bei der weltweiten Aktionsform werden Autoabstellplätze einen Tag lang verwandelt: in einen Park, Infostand, Strand, Lastenradstellplatz, Spiel-, Lach-, Begegnungsort …
Denn: der öffentliche (Verkehrs-)Raum kann vielfältiger und demokratischer genutzt werden!