Tag Archives: Verkehrswende

Der Blick auf den Verkehr ist (zu) männlich

Ein Gastbeitrag von Katja Leyendecker zum Frauentag

If you want to know if an urban environment supports cycling, you can forget about all the detailed ‚bike ability indexes‘ – just measure the proportion of cyclists who are female.  Jan Garrard, Scientific American, 2009

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Von niederländischen und dänischen Städten abgesehen, legen Frauen weniger Wege als Männer mit dem Rad zurück: In Berlin beträgt das Verhältnis 2:3 (1), so wie in den meisten großen und mittelgroßen deutschen Städten. Unter ihnen gibt es nur eine Ausnahme: Bremen. Hier beträgt das Verhältnis ungefähr 1:1.

Warum ist das so? Radfahren ist von der vorhandenen Infrastruktur abhängig, und diese hat Einfluss nicht nur auf die tatsächliche Gefährdungslage, sondern auch auf das subjektive Sicherheitsempfinden. Wird dieses als hoch eingeschätzt und ist das Fahren nicht komfortabel, gehen nicht motorisierte Frauen eher zu Fuß oder benutzen den ÖPNV als Rad zu fahren. Read Full Post…

„Stadtverträglicher Autoverkehr“

Verkehrsdichte Auto Stadt Einwohner
So sieht sie aus, die „Stadt der Zukunft“, wie sie sich die SPD vorstellt. 

Wofür sind Städte da? Um darin zu wohnen, zu essen, spazieren zu gehen, Freunde zu treffen, zu arbeiten, sich zu bilden, mit anderen Erfahrungen auszutauschen, sich zu verlieben, zu feiern, gemeinsam Dinge anzupacken? Oder um Auto zu fahren? So schnell wie möglich – und ohne Rücksicht auf das Leben drum herum?

„Stadtverträglicher Autoverkehr“, für den sich die SPD-Fraktion in Berlin jetzt starkmacht, kann nur bedeuten: So wenig Autoverkehr wie möglich. Denn Städte sind nicht für Autos gemacht, sondern für Menschen. Und die haben, weil sich nicht alle Bedürfnisse da befriedigen lassen, wo sie sich aufhalten, Mobilitätswünsche. Um von A nach B zu kommen braucht es aber in den allerwenigsten Fällen private Pkw. Dafür gibt es U-Bahnen und Busse, Fahrräder, und ja, man kann auch zu Fuß gehen.
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Verkehrswende jetzt!

Wir brauchen das Fahrradland Deutschland. Jetzt! Der ADFC setzt sich dafür ein, dass Deutschland zum Vorreiter in Sachen Radverkehr wird.

Es sind noch zwei Tage bis zur Bundestagswahl  aber wir glauben nicht, dass es reicht, einmal alle vier Jahre ein Kreuzchen zu machen, um die Städte (die Welt 🙂 ) von Autos zu befreien. Deshalb – unter anderem – fahren wir jeden letzten Freitag im Monat zusammen durch die Straßen von Berlin.

Vor knapp drei Jahren, am 19. Dezember 2014, schrieben wir, dass es starke Forderungen braucht, die mit Nachdruck vertreten werden müssen, um Politik und Verwaltung in Sachen Verkehrspolitik endlich zum Umdenken und Handeln zu bewegen.

Die Kritik richtete sich damals gegen DEN Interessenverband der Radfahrenden, den ADFC. Inzwischen hat sich der Verband erstaunlich bewegt, und jetzt ein Zehn-Punkte-Programm aufgestellt, das höchst ambitioniert ist und das wir mit Nachdruck unterstützen.

Bis jetzt haben knapp 18.000 Frauen, Männer, Kinder unterschrieben. Das ist zu wenig! Hej, Leute, wo seid ihr?! Allein bei Facebook haben wir mehr als 21.000 Follower. Der ADFC knapp 140.000 Mitglieder. Sind das alles Karteileichen?

Wenn nicht, dann steigt mal kurz vom Sattel und unterstützt das Zehn-Punkte-Programm – mit eurer Unterschrift und indem ihr fleißig postet, twittert und Freunde und Familie informiert. Damit nach der Wahl klar ist, dass Verkehr nicht nur (E-)Autos sind.

Radland jetzt!