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Kidical Mass wegen CORONA verschoben

Die jüngsten Entwicklungen zum Coronavirus haben die Organisator*innen sowie die bundesweiten und regionalen Partner*innen dazu bewogen, das Aktionswochenende der KIDICAL MASS am 21. & 22. März 2020 zu verschieben.
Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Hier geht’s zur Pressemitteilung.

Für weitere Informationen:
KIDICAL MASS
Sebastian Züger (Pressesprecher)
+49-170-480 94 25
E-Mail: presse@kinderaufsrad.org
www.kinderaufsrad.org

Der Blick auf den Verkehr ist (zu) männlich

Ein Gastbeitrag von Katja Leyendecker zum Frauentag

If you want to know if an urban environment supports cycling, you can forget about all the detailed ‚bike ability indexes‘ – just measure the proportion of cyclists who are female.  Jan Garrard, Scientific American, 2009

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Von niederländischen und dänischen Städten abgesehen, legen Frauen weniger Wege als Männer mit dem Rad zurück: In Berlin beträgt das Verhältnis 2:3 (1), so wie in den meisten großen und mittelgroßen deutschen Städten. Unter ihnen gibt es nur eine Ausnahme: Bremen. Hier beträgt das Verhältnis ungefähr 1:1.

Warum ist das so? Radfahren ist von der vorhandenen Infrastruktur abhängig, und diese hat Einfluss nicht nur auf die tatsächliche Gefährdungslage, sondern auch auf das subjektive Sicherheitsempfinden. Wird dieses als hoch eingeschätzt und ist das Fahren nicht komfortabel, gehen nicht motorisierte Frauen eher zu Fuß oder benutzen den ÖPNV als Rad zu fahren. Read Full Post…

KIDICAL MASS 21./22. März 2020

Schnappt euch eure Kinder, Neffen, Nichten, Enkelkinder – und ab auf Roller und (Lauf-)Rad zum bundesweiten Aktionswochenende

„Platz da für die nächste Generation!“

10 x in BERLIN – Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg (2x), Steglitz-Zehlendorf (21.3.!), Pankow, Wedding, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Reinickendorf

Um ein klares Zeichen für kinderfreundliche und lebenswertere Städte zu setzen, erobern die bunten Fahrraddemos der KIDICAL MASS zum Frühlingsanfang am 21./22. März 2020 die Straßen in rund 70 Städten in ganz Deutschland.

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Mehr Platz, Freiräume und Spaß am Fahrradfahren / Foto: Volksentscheid Fahrrad / Norbert Michalke

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Stau

Die Länge aller Staus auf deutschen Straßen im Jahr 2017 betrug das 37-Fache des Erdumfangs.

Gezählt wurden: 723.000 Stauereignisse mit insgesamt 1,5 Millionen Kilometern Staulänge in 457.000 Staustunden.

Was, da auch? Islamabad!

Bild könnte enthalten: TextAuch im 1960 gegründeten Islamabad (zu Deutsch: Wohnsitz des Islams), der Hauptstadt Pakistans mit derzeit knapp 700.000 Einwohnern, gibt es eine rührige Fahrradszene, und seit 2009 auch eine eigene Critical Mass. Anders als in anderen Städten auf der Welt finden ihre Rides nicht nur einmal, sondern bis zu fünfmal im Monat statt. Die Strecke steht meistens fest und führt zu einem vorher bekannt gegebenen Ziel, wo gemeinsam gegessen und gefeiert wird. Und natürlich werden da auch Ideen ausgetauscht, wie man das Radfahren in Islamabad und Pakistan voranbringen kann. Dazu haben die Aktivist*innen jetzt sogar ein Video produziert: Cycling for Space.

Flächennutzung Rad- vs. Kfz-Verkehr

Die Umverteilung von Straßenraum zugunsten des Radverkehrs würde Straßen effizienter für den Transport von Menschen machen. Eine typische Kraftfahrzeugfahrspur kann rund 2.000 Personen pro Stunde transportieren. Auf derselben Fläche – mit passender Fahrradinfrastruktur – könnten rund 10.000 Personen pro Stunde befördert werden.

Radfahrende als Stauverursacher?

In der Regel haben Staus nichts mit Radfahrenden zu tun, sondern sind eine direkte Folge der Menge an Autos auf den Straßen. Wäre dies nicht der Fall, gäbe es Staus nur auf städtischen Straßen und nie auf Autobahnen (wo niemand Rad fährt).

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Hat mal wieder ein Stadtradler einen üblen Stau verursacht? 

Fährt ein Auto oder Bus hinter einer Radfahrerin her, wird die Fahrt nur vorübergehend verlangsamt. Staus werden durch den Autoverkehr verursacht, insbesondere durch die Warteschlangen an Kreuzungen. Als Autofahrer kommt man, hält man sich an die Verkehrsregeln (Tempolimit, regelkonformes Überholen), an derselben Position in der Warteschlange an – hinter einem Radfahrer herzufahren kostet meist keine Zusatzzeit.

Ähnliches Foto

Am Sonntag ist Weltfahrradtag – und Sternfahrt

Weltfahrradtag der UN

Am kommenden Sonntag ist nicht nur STERNFAHRT in Berlin – die größte Fahrraddemo der Welt (und dass es eine DEMONSTRATION ist, bei der für die Rechte und Träume von Radfahrenden gestritten wird, könnte ab sofort ruhig deutlicher werden) -, sondern auch: der erste WELTFAHRRADTAG.

Dazu haben die Vereinten Nationen den 3. Juni ab sofort erklärt und damit den seit 1998 gefeierten Europäischen Tag des Fahrrads zu einem weltweiten Radfeier- und Kampftag gemacht. Alle Mitgliedstaaten der UN sind aufgerufen, den Weltfahrradtag zu zelebrieren und die Vorteile des Radfahrens hervorzuheben.

Gesucht: Lastenrad für Kinder

Ähnliches FotoMarke Eigenbau wie hier ist nicht jedermanns Sache. Gibt es so was auch zu kaufen?

Heute, am internationalen Kindertag, fragen wir mal:Ist das noch eine riesige Marktlücke? Oder gibt es das schon: ein Lastenrad für Kinder? Damit meinen wir nicht eins für den Kindertransport, sondern eins, das Kinder selbst fahren können, um etwas zu transportieren. Ab einem Alter von 14 Jahren geht das vielleicht auch mit dem Cargobike der Eltern. Aber mit acht oder zehn oder zwölf?

Klar, so ein Rad wiegt schon ohne Ladung nicht wenig, und ganz billig ist es auch nicht, aber trotzdem: Es gibt oft Dinge zu transportieren, die nicht in Rucksack oder Satteltasche passen, ein Blechkuchen zum Beispiel oder ein Kuchenblech, ein Topf mit Suppe fürs Schulfest, die Eishockeyklamotten oder das Schlagzeug. Und ja, es gibt Menschen, selbst in Deutschland, die haben kein Auto und wollen kein Auto und auch nicht ihre Kinder ständig bringen und abholen mit all dem Zubehör, das so ein Kinderleben erfordert.

Mit einem eigenen Lastenrad wäre das Kind autonom von elterlichen Transportdienstleistungen, könnte sogar die beste Freundin, den besten Freund oder die jüngeren Geschwister spazieren oder ins Kino oder in die Eisdiele fahren, ohne Elternbegleitung. Oder einfach so herumkutschieren und Dinge einsammeln, die sich am Straßenrand finden. Haustiere ausführen oder Pflanzen sammeln oder zum Angeln an den See und mit dem Rausgefischten wieder nach Haus. Ach ja, überhaupt das Draußen-Sein: Schlafsack, Iso-Matte, Holz fürs Lagerfeuer, Proviant, Plane drüber – alles kein Problem mehr, selbst wenn’s dann mal regnet.

Habt ihr was gesehen, gelesen, gehört? Würde uns interessieren.

Falschparker-Aktionswoche: Montag, 28.5.

Bild könnte enthalten: Schuhe und im FreienEinrichtung eines sicheren Pop-up-Not-Radwegs neben zugeparktem Radweg auf der Karl-Marx-Straße

Bürger*innen sichern einen vorübergehenden Ersatz-Radweg mit Warnhütchen ab, so dass alle – auch Kinder und Senioren – sicher mit dem Rad die Karl-Marx-Straße befahren können.

Wo, wann und wer:
Start Karl-Marx-Straße 176, 28.5. / 8:15 Uhr

„Stadtverträglicher Autoverkehr“

Verkehrsdichte Auto Stadt Einwohner
So sieht sie aus, die „Stadt der Zukunft“, wie sie sich die SPD vorstellt. 

Wofür sind Städte da? Um darin zu wohnen, zu essen, spazieren zu gehen, Freunde zu treffen, zu arbeiten, sich zu bilden, mit anderen Erfahrungen auszutauschen, sich zu verlieben, zu feiern, gemeinsam Dinge anzupacken? Oder um Auto zu fahren? So schnell wie möglich – und ohne Rücksicht auf das Leben drum herum?

„Stadtverträglicher Autoverkehr“, für den sich die SPD-Fraktion in Berlin jetzt starkmacht, kann nur bedeuten: So wenig Autoverkehr wie möglich. Denn Städte sind nicht für Autos gemacht, sondern für Menschen. Und die haben, weil sich nicht alle Bedürfnisse da befriedigen lassen, wo sie sich aufhalten, Mobilitätswünsche. Um von A nach B zu kommen braucht es aber in den allerwenigsten Fällen private Pkw. Dafür gibt es U-Bahnen und Busse, Fahrräder, und ja, man kann auch zu Fuß gehen.
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KIDICALMASS! Freie Straßen für Kinder

Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen

Am Sonntag mit den Kindern auf dem Fahrrad durch die Straßen von Berlin? Nicht auf dem Geh- oder Radholperweg, sondern mitten auf der Straße? Ohne hupende Autos, ohne Lärm und Abgase?

Ja, das geht. Dank des Netzwerks Fahrradfreundliches Neukölln findet auch in diesem Jahr wieder eine Kidical Mass statt – eine Kinder-Fahrrad-Demo für mehr und sicheren Raum auf Berlins Straßen. Da wird den Kindern mal der Weg von Autos frei geräumt. Ohne „Pass auf, Auto!!!“ hier und „Anhalten! Ein Bus kommt!!!“ da, geht es sechs Kilometer durch Neukölln und Kreuzberg – vom Reuter- zum Weichselplatz.
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„Aktive Mobilität macht Städte anziehend“

Philippe Crist, Mobilitätsvordenker der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, wirft einen neuen Blick auf das Zufußgehen und Radfahren. Sein neues Paradigma nennt er aktive Mobilität. Das klingt nicht nur besser als nichtmotorisierter Verkehr, sondern führt auch weg von reinen Umweltargumenten und Verzichtsappellen. Für eine wirkliche Verkehrswende brauche es attraktive Lebensstile, um die Menschen zu motivieren, sagt Christ im Interview. Ein Gastbeitrag. 

BildHerr Crist, der Begriff Aktive Mobilität soll Zufußgehen und Fahrradfahren in ein neues Licht rücken. Wie hat sich der Blick darauf in den vergangenen Jahren verändert?

Aktive Mobilität hat Eingang gefunden in politische Debatten sowohl über Verkehr als auch über Stadtentwicklung. Das ist sehr hoch einzuschätzen. Das Wichtigste dabei ist, dass viele Menschen, auch viele Entscheidungsträger, jetzt über die einfachen Entweder-oder-Lösungen hinausblicken, wenn es um Zufußgehen und Fahrradfahren geht.

Diese Verkehrsmittel wurden vielfach nur als Hindernis angesehen und die Straßen in unseren Städten auf ihre reine Transportfunktion reduziert. Das war ein historischer Fehler. Wenn die Straßen voller Fahrzeuge sind, leidet unser Körper genauso wie unsere Psyche. Lebendige Straßen tragen zu einem gesunden städtischen Leben bei. Die Tatsache, dass viele Städte dieses Potenzial nunmehr ausdrücklich erkennen, ist eine der wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Jahre.
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Ist das Kunst? Oder muss das weg?

3D-Zebrastreifen mit Kind; Foto: picture alliance / Christoph Soeder/dpa
Ein Zebrastreifen der etwas anderen Art

Was tun, wenn Autofahrer mit Vollgas auf einen Zebrastreifen zusteuern und keinerlei Veranlassung sehen, anzuhalten? Die Stadt Schmalkalden in Ostthüringen hat sich mit einem 3D-Zebrastreifen beholfen: Auf Initiative der Anwohner*innen brachte Graffiti-Künstler Alexander Frank die scheinbar schwebenden Streifen auf die Straße.

Die 3D-Wirkung entsteht durch eine optische Täuschung: Autofahrer glauben, schwebende Balken als Überweg und somit als echtes Hindernis vor sich zu haben. Das soll sie zum Bremsen bewegen. In Island und Österreich gibt es solche Übergänge bereits. In Deutschland wurden Vorstöße in diese Richtung bislang abgelehnt. Dagegen haben Viersen und Essen Interesse bekundet.

Zum Tag der Städtebauförderung am 5. Mai wurde der Übergang offiziell übergeben. Das Landesverwaltungsamt hat allerdings zunächst entschieden, dass der Zebrastreifen in seiner 3D-Form gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt. Er firmiert als vorübergehendes Kunstobjekt und soll bald wieder verschwinden. Die Stadt will den Zebrastreifen jedoch behalten und reicht Unterlagen für ein Genehmigungsverfahren ein.

SUV

cmb_logo_100 faktenIn Deutschland ist jeder fünfte neue Pkw ein SUV oder Geländewagen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich ihr Anteil an den Neuzulassungen verdoppelt (2014: 547.000; zum Vgl. 2005: 194.000). In den USA wurden 2014 mehr light trucks – also SUV und Pick-ups – abgesetzt als Fahrzeuge aller anderen Pkw-Klassen zusammen. Daimler-Chef Dieter Zetsche hat 2015 zum „Jahr des SUV“ erklärt.
(Quelle: DIE ZEIT, Nr. 26, 25.06.2015, Wirtschaft, S. 32)

100 Fakten zum Verkehr

Auf dem Weg zur Fahrradstadt braucht es mehr als Infrastruktur

Darüber, was gute Radinfrastruktur ist, wird ja immer noch gern gestritten. Eine Studie der OECD legt nahe, dass ein Hauptrisiko darin besteht, dass Rad- und motorisierter Verkehr nicht (ausreichend) voneinander getrennt sind (s. Grafik). Das schießt etwas zu kurz. Der Erfolg der niederländischen und dänischen Radpolitik besteht auch in einem mentalen Unterschied: Für die Radfahrenden werden nicht nur Radwege und Parkhäuser gebaut, sondern dem Radverkehr wird, zumindest innerorts, auch eindeutig Priorität zugebilligt. Radfahrerinnen und Radfahrer sind dort nicht den „eigentlichen“ Verkehr Störende und bloß Geduldete, sondern genießen Vorrang.

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Öl auf dem Meer

cmb_logo_100 faktenDer Großteil des Erdöls, das auf den Meeren der Welt mit Schiffen unterwegs ist, wird für den motorisierten Verkehr gebraucht: 49% Straßenverkehr, 8% Luftverkehr, 7% Schiffsverkehr, 1% Schienenverkehr – zusammen: 65%.
(Quelle: DIE ZEIT, Nr. 20, 9.5.2018)