Zum Park(ing) Day 2017
„This parking spot belongs to me!“
A bit in German about unequal distribution of street space.RT @dw_deutsch pic.twitter.com/pg8lLZp98L
— 21st Century City (@urbanthoughts11) 5. September 2017
Wer in Berlin mitmachen will, findet hier alle Infos. Oder kommt einfach spontan vorbei: Bergmannstraße/Kreuzberg, Stargarder Straße/PB, Böhmischer Platz/Neukölln, Windscheidstraße/Charlottenburg … An 13 Orten in acht Bezirken gibt es Aktionen von/mit 25 Initiativen, Verbänden und Einzelpersonen.
Ergänzung, 11:17 Hier noch der Hinweis auf einen Beitrag zur repräsentativen Umfrage des ADFC, im Vorfeld des „Internationalen PARK(ing) Day“ in Auftrag gegeben, auf dem Blog it started with a fight. Bitte auch die Diskussion verfolgen – anscheinend gab es bei der Auswertung kreative Zahleninterpretationen. Trotzdem: Mehr als 8 Prozent wären für die Grünen bei den Bundestagswahlen vor allem in den Städten drin, wenn sie in Sachen Verkehrswende endlich klare Ansagen machen würden: Weg vom Auto (egal, ob Benziner, Diesel oder Strom), hin zu Rad-, Fuß- und ÖPN-V.
Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer? Klaro! Gibst du dafür dein (Diesel-)Fahrzeug her? Nein! Ein klassisches Dilemma und meine ehrliche Antwort. Die ganze Familie ist in Deutschland verstreut, unser Fahrzeug mit vielen Sitzplätzen brauchen wir auch beruflich, im Sommer fahren wir damit in den Urlaub und am Wochenende gibt es mit dem Fahrzeug spontane Ausflüge, mit Übernachtung darin oder obendrauf. Fazit: Ohne Auto klappt im Winter, im Sommer, am Wochenende und an den Arbeitstagen fast nichts. Es klappt nicht bei jedem ohne Auto, dennoch nutzen wir es so wenig wie möglich und nur so oft wie nötig!
@pedelecmonitor
Ich bin in zweiter Generation autolos. Habe nicht mal einen Führerschein. Aber Kind (1 Jahr), pendele ins Umland zum Wochenendhäuschen, besuche Freunde, sogar im Ausland, hej, und das geht alles zu Fuß, mit (Lasten-)Rad, Tretroller, ÖPNV, Zug … jedenfalls IMMER ohne Auto und Flugzeug. Es gibt Schlafsäcke+Zelte! und sogar immer noch Nachtzüge. Sorry, meine ehrliche Antwort: Es ist reine Bequemlichkeit, wenn gesunde Menschen behaupten, ein (normales) Leben ohne (eigenes) Auto wäre unmöglich.
@everydaycm Danke für die ehrliche Antwort. Ich widerspreche deinem letzten Satz nicht. Ehrlich nicht! Wir haben einfach andere Rahmenbedingungen, die sind stadtnahe Wohnung, 3 kleine Kinder, beruflich gelegentlich weitere Personen zu transportieren. Das schaffen wir ohne Fahrzeug in der Familie organisatorisch (noch) nicht, eventuell, wenn alle in der weiterführenden Schule sind. Wie beschrieben nehmen wir meist die Pedelecs für kurze Wege und zum Pendeln, aber selbst in ein Lastenrad passen keine 7 Personen. Bei Interesse – letzter Post bei https://dieselstuttgart.wordpress.com/
@pedelecmonitor Mein Bruder hat fünf Kinder, kein Auto. Drei kleine Kinder passen in ein Lastenrad oder Kindersitz + Anhänger. Weitere Personen können nicht selbst mit dem Rad oder ÖPNV fahren? Wenn „alle in der weiterführenden Schule sind“ klingt für mich nach Kindern in bereits schulpflichtigem Alter. Die sind klein? „Klein“ hieße für mich unter fünf, und also noch nicht in der Lage, selbst Rad zu fahren … Ich meine, es sind vor allem – seit eigener Kindheit – eingeübte Gewohnheiten, die zu dem Schluss führen, ein Leben ohne Auto sei unmöglich, nicht lebenswert, wahnsinnig anstrengend, teuer usf. Verkauft euer Auto, und ihr werdet an Freiheit gewinnen, nicht verlieren.
@everydaycm Ich gebe dir LIKES, weil ich dir in fast allen Punkten zustimme! Anmerkung: Klein heißt, noch keiner in der Schule, jüngster Nachwuchs 1 Jahr alt. Nochmal zu den Rahmebedingungen: Wir haben kein so dichtes ÖPNV Netz, wie in Berlin (bin ja nahe Berlin groß geworden), wir wohnen auf einem Berg, mehr als 100Hm über der Innenstadt, deshalb unsere Pedelecs mit Anhänger und Kindersitzen. Zwei Kinder haben bereits Räder, doch die wollen wir nicht mit Gewalt jeden Tag mehrmals die 2km mit 8-15% Steigung den Berg hochquälen, die sollen doch am Radfahren mal Spaß haben, das will ich nicht bereits in der Kindheit zerstören! Und dein Bruder weiß was los ist, Schule, AGs, Sport, Musikschule, Freunde besuchen und das mal 5 – HOSSA! Wenn die Sprösslinge allein den ÖPNV nutzen können und nicht wie jetzt die ganzen Kleinen immer überall mitgenommen werden müssen, wie gesagt, dann halte ich das für organisatorisch durchaus möglich. Ich verteufel doch deine Idee nicht – es passt grad einfach nur nicht bei uns. Ich finde die Parking-Day Aktion übrigens super, würden wir direkt in der Stadt Stuttgart wohnen, hätten wir vermutlich auch kein Auto. Freue mich auf deine Antwort, denn ich möchte hier nicht das letzte Wort haben 😉
@pedelecmonitor Nicht aus Ignoranz, sondern Zeitmangel für heute erst mal mein letzter Kommentar: Ich muss jetzt etwas grundsätzlicher werden. Die Vorstellung, man könne den Kindern das Radfahren verleiden, weil sie 2 km bergauf fahren müssen, ist für mich typisch für unsere Zeit. Bloß den lieben Kleinen nichts zumuten (zutrauen). Dafür gibt’s doch auch super Abfahrten, oder nicht? Also, ich würd‘ den Kleinsten in den Kindersitz setzen und die anderen beiden mal hier, mal da ziehen/schieben. Oder halt in den Anhänger (so was gab’s, als ich klein war, gar nicht). Und wenn sie noch nicht zur Schule gehen, was soll dann eigentlich die lange Aufzählung? Entweder sie sind noch klein, dann bewegt sich der Alltag zu 98% zwischen Kita, Spielplatz und Lebensmittelladen. Oder sie sind schon größer, dann können sie auch allein zwei Kilometer einen Berg rauffahren. Was ich halt überall beobachte: Wenn die Eltern etwas problematisieren – Schulweg, Wetter, Durst/Hunger, Anstrengung/körperliche Aktivität -, murren auch die Kinder. Kinder WOLLEN sich bewegen, Kinder haben KEIN PROBLEM mit Sturm, Kälte, Regen, Schnee. Es sind die Eltern, die ständig jammern und überbesorgt sind: dass ihre lieben Kleinen es nicht schaffen, frieren, nass werden. Aber: Wenn wir so schwache Wesen wären, gäbe es keine Menschen mehr. Die Bequemlichkeit ist anerzogen. Kinder hinterfragen nicht, sie beobachten und ahmen nach. Und sie sind stolz, wenn sie etwas geschafft haben, allein. Also: laut singen im Regen, durch die Pfützen fahren, den Schnee mit der Zunge fangen – und sich Zeit lassen. Da kann man dann ja auch mal ein Stück schieben. Ich denke, das ist wichtiger als die Musikstunde – und den Sport hat man dann ja auch schon gemacht. // Noch was Allgemeines: Die ewige Frage nach Huhn und Ei. Weshalb ist der ÖPNV in Berlin besser als in anderen Städten? Weil hier mehr als 40% der Haushalte kein Auto haben? Oder haben hier 40% der Haushalte kein Auto – und ist deshalb der ÖPNV besser als in Stuttgart und Köln? Dann mal einfordern, was gebraucht wird: eine Infrastruktur, die das Leben ohne Auto leicht(er) und angenehm(er) macht.
Hallo, ich bin übrigens Alex und werde auch demnächst ein Foto von mir mit Familie schicken oder veröffentlichen, einfach der Höflichkeit halber. Ich glaube, wir haben den Ansichten nach mehr gemein als du denkst – Kinder im Waldkindergarten, Wege so oft es geht mit dem Bike (wir sind da übrigens mit die ersten seit 2015 in Esslingen gewesen, die auf die Kombi Kinderanhänger und Pedelec umgestiegen sind – haben bisher 3 weitere Familien dazu motiviert), wenig Fleisch, wenn dann nur qualitativ hochwertiges, wir mögen Monsanto nicht und essen Tomaten aus dem Garten … ich glaube ich könnte eine Weile so weitermachen. Nur das Auto – tja diese Ansichten teilen wir nicht, ansonsten ist die Schnittmenge zwischen unseren Ansichten groß, sehr groß. Ich überdenke mittlerweile jede Fahrt mit dem Auto, ob wir die auch anders hätten machen können – dein Denkanstoß ist gelungen. Manchmal klappt es nicht. Siehe: https://dieselstuttgart.wordpress.com/2017/09/20/ein-lastenrad-waere-die-loesung/
Wir sind im Oktober wieder bei Berlin. Wie wärs mal mit einem Spielplatztreff? Wir kommen auch mit der Bahn in die Stadt 🙂 Gruß Alex
@pedelecmonitor
Ich bin in zweiter Generation autolos. Habe nicht mal einen Führerschein. Aber Kind (1 Jahr), pendele ins Umland zum Wochenendhäuschen, besuche Freunde, sogar im Ausland, hej, und das geht alles zu Fuß, mit (Lasten-)Rad, Tretroller, ÖPNV, Zug … jedenfalls IMMER ohne Auto und Flugzeug. Es gibt Schlafsäcke+Zelte! und sogar immer noch Nachtzüge. Sorry, meine ehrliche Antwort: Es ist reine Bequemlichkeit, wenn gesunde Menschen behaupten, ein (normales) Leben ohne (eigenes) Auto wäre unmöglich.