Geschichte der CM

Alles begann in San Francisco, an einem Freitag, dem 25. September 1992, um 18 Uhr. Unter dem Namen Commute Clot, was so viel wie „Pendlerklümpchen“ bedeutet, trafen sich ein paar Dutzend Radfahrer zur ersten gemeinsamen Fahrt.
Einige der Teilnehmer trafen sich kurz darauf in einem Fahrradladen, um gemeinsam Ted Whites Film Return of the Scorcher anzusehen, eine Dokumentation über Fahrradkulturen weltweit. In dem Film erzählt George Bliss, begeisterter Erbauer von Fahrzeugen, die mit menschlicher Muskelkraft betrieben werden, und Rikschafreund, von der chinesischen Methode, den Verkehr ohne Signalsysteme und Verkehrszeichen zu regeln und im Fluss zu halten: Man stoppt am Kreuzpunkt, es staut sich eine Menge an, die sich, wenn sie eine bestimmte Größe – eine kritische Masse – erreicht hat, in Bewegung setzt und die Kreuzung passiert. An den anderen Einmündungen wird so lange gewartet, bis auch dort der Fahrzeugstrom wieder auf kritisches Maß angewachsen ist, dann setzt man sich in Bewegung, und der restliche Verkehr ruht.
Ein faszinierender Vorgang, der ohne von außen kommende Signalgebung, Rufe oder Handzeichen, in erstaunlicher Harmonie abläuft und daher auf Außenstehende geradezu magisch wirkt – und der, nebenher, auch das verschieden starke Verkehrsaufkommen der einmündenden Straßen berücksichtigt.
Als die Cyclisten das gesehen hatten, war klar, wie das Fahrrad-Event, das ab sofort jeden letzten Freitag im Monat stattfinden sollte, heißen muss: Critical Mass.
Inzwischen gibt es CMs in mehr als 300 Städten weltweit.
In Berlin fand die allererste CM mit etwa 20 Teilnehmern am 26. September 1997 statt.

Kommentar verfassen