Gastbeitrag: die mitRADgelegenheit in Belgrad und Novi Sad
Florian Keiper war mit der mitRADgelegenheit in Belgrad und Novi Sad unterwegs. Ein Bericht von sieben Tagen Serbien im Fahrradsattel
Könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, mit ein paar FreundInnen auf dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren? Ja? Aber könnt ihr euch auch vorstellen, dabei keine anderen Menschen auf Fahrrädern zu treffen? Jetzt wird es schon schwieriger.
Wir durften dies Ende November 2014 in Belgrad, der Hauptstadt von Serbien, erleben. Und ich kann euch sagen, es ist ein komisches Gefühl, aber irgendwie auch cool, weil wir uns wie eine Gang vorkamen. Aber fangen wir mal von vorne an. Wie kamen wir überhaupt nach Belgrad, und warum? Die mitRADgelegenheit hatte einen Austausch mit Gruppen und Initiativen in Serbien organisiert.
Die ersten Tage waren wir in Belgrad unterwegs. Die Veranstalter des Beograd Velograd Festivals hatten uns Fahrräder zum Erkunden der Stadt zur Verfügung gestellt. Allzu viel konnten wir gar nicht durch die City cruisen, da wir uns mit vielen Fahrradgruppen trafen.
Zum Beispiel mit den Leuten von Ulice Za Bicikliste: Zusammen haben wir eine Fahrradrampe gebaut und die Critical Mass vorbereitet. Mit den Leuten von Bajsologija und der Heinrich-Böll-Stiftung waren wir in einer Roma-Siedlung, um bei einem Workshop für Lastenräder zu helfen.
Auch in Novi Sad hatten wir volles Programm und eine sehr gute Zeit. Einziger Unterschied war, dass im Gegensatz zu Belgrad hier viele Menschen im Alltag auf dem Fahrrad unterwegs sind. Unsere zentrale Anlaufstelle in Novi Sad war die Bike Kitchen von Cultural Exchange. Ein Café mit Bike Kitchen ist schon eine ziemlich geniale Kombination. Unbedingt sollte hier auch noch die Novi Sad Cycling Initiative erwähnt werden. Die Leute haben uns großartig aufgenommen, uns ins Radio gebracht, sind mit uns Critical Mass gefahren und ganz wichtig: haben mit uns Bike Polo gespielt.
Bevor es zurück nach Berlin ging, sind wir noch mal für einen Tag nach Belgrad, um auch dort an der Critical Mass teilzunehmen. Von der Critical Mass ging es direkt zur CM-Feier und dann in Beststimmung weiter zum Bahnhof. 24 Stunden später waren wir zurück in Berlin.
Die sieben Tage in Serbien waren viel schneller vorbei als gedacht, und wir hoffen, dass wir unsere FreundInnen aus Belgrad und Novi Sad bald wieder treffen werden.