Tag Archives: City-Hack

Zum Park(ing) Day 2017

 Heute ist Park(ing) Day!

Wer in Berlin mitmachen will, findet hier alle Infos. Oder kommt einfach spontan vorbei: Bergmannstraße/Kreuzberg, Stargarder Straße/PB, Böhmischer Platz/Neukölln, Windscheidstraße/Charlottenburg … An 13 Orten in acht Bezirken gibt es Aktionen von/mit 25 Initiativen, Verbänden und Einzelpersonen.

Ergänzung, 11:17 Hier noch der Hinweis auf einen Beitrag zur repräsentativen Umfrage des ADFC, im Vorfeld des „Internationalen PARK(ing) Day“ in Auftrag gegeben, auf dem Blog it started with a fight. Bitte auch die Diskussion verfolgen – anscheinend gab es bei der Auswertung kreative Zahleninterpretationen. Trotzdem: Mehr als 8 Prozent wären für die Grünen bei den Bundestagswahlen vor allem in den Städten drin, wenn sie in Sachen Verkehrswende endlich klare Ansagen machen würden: Weg vom Auto (egal, ob Benziner, Diesel oder Strom), hin zu Rad-, Fuß- und ÖPN-V.

11. 2. 2015 – Flashmob zum 1. Internationalen Falschparker-Tag

Am Mittwoch, dem 11. Februar 2015, findet der erste Internationale Falschparker-Tag statt. In Berlin treffen sich ab 13 Uhr Radfahrer*innen zum „Diskutieren“ in der Oranienstraße in Kreuzberg.

Anlass ist die zunehmende Gewohnheit von Motorisierten, auf Rad- und Gehwegen zu parken, ihr Fahrzeug mal eben in der zweiten Reihe abzustellen, um was auszuladen, einen Kaffee zu trinken – oder auch ganz selbstverständlich über Nacht, ohne Warnblink und jedes Unrechtsbewusstsein.
Dieses Verhalten blockiert nicht nur den Verkehr, es ist, insbesondere für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, extrem gefährlich: Sie werden behindert, ihrer Sicht beraubt, müssen ausweichen, oft mitten in den Fließverkehr hinein.

clevere städte_2014-11-14

Wie wäre es, die Sache mal umzudrehen und sich mit Rad oder Cargo-Bike in die zweite Reihe zu stellen? Ob das auch so ohne jede Sanktion seitens der anderen Verkehrsteilnehmer*innen, des Ordnungsamts und der Polizei abgeht?

Read Full Post…

Autos verpacken

10846309_389565347868535_2170357534253715496_n

Wer noch nicht genug vom Geschenke-Einpacken hat, kann heute um 14 Uhr am Leipziger Platz 15 in Berlin helfen, die Stadt schöner und freundlicher zu machen: Unförmige Sicht- und Bewegungshindernisse, euphemistisch Falschparker genannt, werden in leuchtende Geschenkpreziosen verwandelt. So werden sie von allen Radfahrer*innen, denen sie im Wege stehen, besser gesehen. Und können dann auf Abschleppwagen verladen und blinkend und blitzend zu Autohändlern und -herstellern gefahren werden, um den Gabentisch zum Fest zu bereichern.

Wir wünschen allen, die mitmachen: viel Spaß.
Bitte mitbringen: Weihnachtsmann-Mütze. Roten Mantel etc. Malerfolie zum Einpacken. Rotweißes Absperrband für die Schleife. Geschenkpapier. Glitzerspray. Und was euch noch so zum Verhübschen einfällt.

Night-Ride in Prag

1377378_820642931314779_1864539990775656773_n

Prags Großbauprojekt heißt Blanka. Der längste innerstädtische Straßentunnel Europas soll die völlig verstopfte Prager Innenstadt vom Verkehr entlasten – seit 2007 wird gebaut, in Betrieb genommen werden sollte der Komplex bereits 2011. Doch seit Jahren warten die Prager Autofahrer*innen auf die Eröffnung. Die Bürgermeister kommen und gehen, die Firmen und Rechtsanwälte verdienen, inzwischen traut sich niemand mehr, auch nur einen Termin für die Eröffnung zu nennen. Und Verkehrsexperten zweifeln, ob der Tunnel überhaupt den gewünschten Effekt haben und nicht noch mehr Verkehr verursachen wird.

Blanka ist also das Schönefeld Prags – die Probleme ganz ähnliche: Beleuchtung, Lüftungsanlage und elektronische Steuerzentrale im Dauertest. Die ursprünglich angesetzten 21 Milliarden Kronen (ca. 765 Millionen Euro) für den Bau haben sich inzwischen auf rund 37 Milliarden Kronen (ca. 1,35 Milliarden Euro) fast verdoppelt.

Eigentlich schade, dass mehr als 6 Kilometer asphaltierte mehrspurige Superstraße, beleuchtet und überdacht, so ungenutzt sind, dachten sich da einige Prager Fahrradaktivist*innen – und machten sich an einem Abend Ende November auf – der Namenstag von Blanka (2.12.) stand kurz bevor! -, um den Tunnel mal auszuprobieren.

10846426_820081351370937_3636064497582511675_n

Martin Kontra vom BAJKAZYL, seine Söhne Nikola (Niki) und Andrej (dessen Idee das Ganze war), außerdem Eliška, Jára, Urna und Teo. Das sind: 2 Skateboards, 2 Single Speeds, ein Straßenrad, ein MTB und ein Fixie.
Autotunnel üben ja auch in Berlin eine gewisse Faszination und Anziehungskraft auf Radfahrer*innen aus. Die, die bei der CM schon länger dabei sind, kennen das nervenkitzelnde Spiel um den Tiergarten-Tunnel. Der ist allerdings befahren, was die Sache durch die ungewarnt reinbrausenden Autos ziemlich gefährlich macht. Aber ein LEERER Tunnel?

Erster Check – Tunneleinfahrt auf Höhe des Sparta-Stadions. Im Wachhäuschen ein Typ vor der Glotze, daneben ein geparktes Auto. Kurze Absprache unterhalb der Kamera, dann fahren wir weiter. Wir wissen von einigen Leuten, die schon auf Longboards durchgefahren sind, dass einige von ihnen Strafe zahlen mussten. In der Theorie sah alles sehr einfach aus, jetzt dagegen müssen wir unsere großen Räder an Wachmann, Licht und Zaun vorbeibekommen – kein Spaß!
Das Einzige, worauf man sich verlassen kann, ist die Unaufmerksamkeit der Wachmannschaft. Wir suchen weiter. Die Einfahrt unterhalb der Prasny-Brücke sieht vielversprechender aus. Kein Auto, im Häuschen eine angenehm wirkende junge Frau, die Kamera nimmt nur den Tunneleingang auf. Wir gehen seitlich am Zaun entlang, Richtung Tunneleinfahrt, suchen uns eine Stelle mit einem Höhenunterschied von ca. 2 Metern über der Fahrbahn. Hier sind zwei Zäune.
Die Zäune mit ein paar Longboards auf dem Rücken zu überwinden ist ein Kinderspiel gegen das Drüberwuchten der Räder, vor allem wenn so ein hyperschwerer alter Stahlrahmenkoloss dabei ist.

Aber sie schaffen’s. Werfen die Räder über die Zäune, klettern selbst hinterher, dann kurzes Warten, ob sich im Wachhäuschen was regt. Nichts. Die junge Frau schaut weiter Fernsehen, für sie ist dank der riesigen Werbetafel vorm Fenster nichts zu sehen. Und die Kamera überwacht die andere Straßenseite, das Chaos dort lenkt vom Chaos direkt vor ihrer Nase ab.

Also alles perfekt, es gibt keinen Grund, länger zu warten. Jára gibt den Befehl, es geht los.
Der Plan: unauffällig den Tunnel infiltrieren.

10846475_820640397981699_7455107345127358017_n

Jára und Kontra springen von der Betonmauer auf den Asphalt. Die anderen reichen ihnen die Räder runter. Dann springt auch der zehnjährige Niki mutig in den zwei Meter tiefen Abgrund, der Rest hinterher – in weniger als einer Minute sind alle auf der Fahrbahn.

Jára zischt als Erster los, der Adrenalinspiegel steigt. Der dritte Zaun lässt sich einfach umfahren, sie ziehen links an ihm vorbei in den Tunnel. Durch das leichte Gefälle vom Stadtteil Letna nach Troja nehmen sie schnell Fahrt auf. Räder und Boards beschleunigen.

Andrej und Teo nehmen den Tunnel mit maximaler Eleganz in Angriff, Niki fährt freihändig, merkt erst jetzt, dass er den Helm vergessen hat. Urna holt den Fotoapparat raus, Jára fährt Slalom, Kontra versucht dasselbe freihändig, Eliška ist begeistert, alle bester Stimmung.
Kein Wachschutz, kein Einsatzfahrzeug … von der Tunneldecke wunderbares gelbes Licht, alles ganz neu, die roten Ampellichter leuchten. Und unter uns der Sound des Gummis.

10393782_820628497982889_3562071529506360486_n

Nach einigen weiteren 100 Metern geht es schon wieder bergauf. Die Moldau ist unterquert, und sie befinden sich wieder oberhalb des Wasserspiegels, jetzt geht es rauf nach Troja. Die letzten 100 Meter werden richtig steil, Jára und Kontra spielen Lokomotive, ziehen Teo und Andrej auf ihren ziemlich lahmen Brettern den Hügel rauf.

10685381_820644247981314_6410989554226563427_n

Der letzte Zaun kommt näher, aber kein Wachmann, keine Kamera, nichts. Völlig ungestört werfen sie die Räder und Boards über den Zaun, springen hinterher. Und da ist schon der Mond, leuchtend gelb am nachtschwarzen eisklaren Winterhimmel.

Große Freude … Über uns strahlt die neue Troja-Brücke, die Wolken hängen tief, überall Lichter … und zwei Sachen sind klar: Wir sind die Ersten, die da mit Rädern durch sind. Und: Prag ist mal wieder ein klein wenig großartiger geworden.

VIDEO: Night-Ride in Prag

Fotos / Zeichnungen => Bajkazyl

City-Hack auch in Nürnberg

Nürnberg_City-Hack_2014
Nürnberg_City-Hack_2014

Auch in Nürnberg mangelt es an Radwegen. Bzw. an Durchfahrten für Radfahrer*innen. In Fahrradstraßen, die die Stadt freundlicherweise schon eingerichtet hat. Zu denen sie dann die Zufahrt aber nicht nur für den Auto-, sondern auch den Radverkehr sperrt. Warum?

Read Full Post…

City-Hack in Rom

Eine Form, der Radverkehrsförderung in die Spur zu helfen, ist der City-Hack.

ROM_City-Hack_Bibiana-Tunnel

Fahrradaktivist*innen in Rom haben am 30. November die Farbeimer und Radschablonen selbst in die Hand genommen, um auf einer der mörderischsten Straßen der Stadt, im S.-Bibiana-Tunnel, der Unterquerung der Gleisanlagen des Hauptbahnhofs Termini, die die Stadtteile Esquilin und S. Lorenzo miteinander verbindet, Tatsachen zu schaffen.
Jahrelange Versuche, mit der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen, fruchtlose Treffen und zahlreiche ungehörte Appelle waren der Aktion vorausgegangen. Auch ein Bericht in der renommierten Tageszeitung „La Reppublica“ hatte nichts gebracht. Read Full Post…

Park(ing) Day 2014

Am 19. September ist wieder Park(ing) Day.
Bei der weltweiten Aktionsform werden Autoabstellplätze einen Tag lang verwandelt: in einen Park, Infostand, Strand, Lastenradstellplatz, Spiel-, Lach-, Begegnungsort …
Denn: der öffentliche (Verkehrs-)Raum kann vielfältiger und demokratischer genutzt werden!

Speisen statt Parken

Termin: Freitag, 19. September, 10-18 Uhr
Ort: Linien-/ Ecke Tucholskystraße

Infos, Anregungen, Fotos, Kontakte findet ihr hier:
parkingday.org
Alle-Macht-den-Rädern Parking Day 2013
parking-day-berlin.de
Park(ing) Day Manifest
Facebook-Event
   #pdberlin

Kontakt: