Darüber, was gute Radinfrastruktur ist, wird ja immer noch gern gestritten. Eine Studie der OECD legt nahe, dass ein Hauptrisiko darin besteht, dass Rad- und motorisierter Verkehr nicht (ausreichend) voneinander getrennt sind (s. Grafik). Das schießt etwas zu kurz. Der Erfolg der niederländischen und dänischen Radpolitik besteht auch in einem mentalen Unterschied: Für die Radfahrenden werden nicht nur Radwege und Parkhäuser gebaut, sondern dem Radverkehr wird, zumindest innerorts, auch eindeutig Priorität zugebilligt. Radfahrerinnen und Radfahrer sind dort nicht den „eigentlichen“ Verkehr Störende und bloß Geduldete, sondern genießen Vorrang.
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European Mobility Week – Europäische Mobilitätswoche
Die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE ist eine Kampagne der Europäischen Kommission. Seit 2002 bietet sie Kommunen aus ganz Europa die Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die komplette Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen.
Jedes Jahr werden vom 16. bis 22. September innovative Verkehrslösungen ausprobiert oder mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität in den Kommunen geworben: So werden beispielsweise Parkplätze und Straßenraum umgenutzt, neue Fuß- und Radwege eingeweiht, Elektro-Fahrzeuge getestet, Schulwettbewerbe ins Leben gerufen und Aktionen für mehr Klimaschutz im Verkehr durchgeführt. Dadurch zeigen Kommunen und ihre Bürgerinnen und Bürger, dass nachhaltige Mobilität möglich ist, Spaß macht und praktisch gelebt werden kann.
Zum Park(ing) Day 2017
„This parking spot belongs to me!“
A bit in German about unequal distribution of street space.RT @dw_deutsch pic.twitter.com/pg8lLZp98L
— 21st Century City (@urbanthoughts11) 5. September 2017
Wer in Berlin mitmachen will, findet hier alle Infos. Oder kommt einfach spontan vorbei: Bergmannstraße/Kreuzberg, Stargarder Straße/PB, Böhmischer Platz/Neukölln, Windscheidstraße/Charlottenburg … An 13 Orten in acht Bezirken gibt es Aktionen von/mit 25 Initiativen, Verbänden und Einzelpersonen.
Ergänzung, 11:17 Hier noch der Hinweis auf einen Beitrag zur repräsentativen Umfrage des ADFC, im Vorfeld des „Internationalen PARK(ing) Day“ in Auftrag gegeben, auf dem Blog it started with a fight. Bitte auch die Diskussion verfolgen – anscheinend gab es bei der Auswertung kreative Zahleninterpretationen. Trotzdem: Mehr als 8 Prozent wären für die Grünen bei den Bundestagswahlen vor allem in den Städten drin, wenn sie in Sachen Verkehrswende endlich klare Ansagen machen würden: Weg vom Auto (egal, ob Benziner, Diesel oder Strom), hin zu Rad-, Fuß- und ÖPN-V.
Roberto Burle Marx
Berlin hätte einen Platz haben können, der nach Sonne, tropischen Pflanzen, Südsee aussieht, sogar im Novembergrau. 1994 gab es einen Entwurf des brasilianischen Landschaftsarchitekten, Malers, Bildhauers und Designers Roberto Burle Marx für die Gestaltung des Rosa-Luxemburg-Platzes (zusammen mit dem Büro Lehnhoff+Partner).
Roberto Burle Marx: Entwurf für die Gestaltung des Rosa-Luxemburg-Platzes, Berlin, in Zusammenarbeit mit Lehnhoff+Partner (1994).
Allein der elegante Einstieg zur U2 lässt einen die Nichtrealisierung beweinen. Und: Was hätte so eine Platzgestaltung nicht alles im immer grauen Berlin bewirken können? Wie sähe jetzt die Gegend um den Hauptbahnhof aus? Die riesige Fläche zwischen Kanzleramt und Reichstag? Der Alexanderplatz?
The Human Scale – Städte für Menschen
Jan Gehls Stadtplanungsklassiker samt Werkzeugbox gibt es jetzt auch auf Deutsch
Im Frühjahr ist die „Bibel“ des Kopenhagener Architekten und Stadtplaners Jan Gehl, der maßgeblich für die paradiesischen Zustände für Radfahrer in Kopenhagen gesorgt hat, endlich auch auf Deutsch erschienen: „Städte für Menschen“.