Thema Fahrradweiche
Am 20.2 starb eine 37 – jährige Radfahrerin an der Kreuzung Karl-Marx-Allee/ Otto-Braun-Straße (Alexanderstraße), nachdem sie von einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst wurde.
Das Berliner Mobilitäsgesetz sieht in diesem Falle nach § 21 vor:
Nach jedem Unfall mit Verkehrstoten an einem Knotenpunkt soll von der für Verkehrssicherheit im betreffenden Fall zuständigen Stelle unverzüglich geprüft werden, ob Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig ergriffen werden können, um weitere Unfälle mit Personenschaden zu vermeiden.
§ 21 Abs. 2 Berliner Mobilitätsgesetz
Die Verkehrslenkung Berlin (VLB) möchte in der Alexanderstraße, wo sich der tödliche Unfall ereignete, eine geschützte Fahrradweiche installieren. Der Unterschied zu bereits gebauten Fahrradweichen wäre, dass der hintere Bereich, also kurz vor der Kreuzung, mit Pollern nach links abgetrennt wäre. Unverändert bliebe jedoch, dass der motorisierte Verkehr weiterhin die Radspur kreuzen müsste, um sich zum Abbiegen einzuordnen. Dies erhöht die Gefahr einer Kollision an dieser Stelle. Auch würde eine gemeinsame Ampelschaltung für den motorisiserten Verkehr und Fußgänger beibehalten werden.
Dagegen spricht sich Changing Cities e. V., der Verein hinter dem Volksentscheid Fahrrad, in einer heute veröffentlichten Mitteilung aus und fordert von Regine Günther folgende drei Punkte:
- Ernst machen mit der VisionZero
- Vorgeschlagene „geschützte Fahrradweiche“ nicht als Lösung zu akzeptieren
- Kreuzung mit getrennten Ampelphasen und baulich geschützten Bereichen (niederländisches Design) planen und bauen – ggf. temporär mit Baustellenampeln getrennt signalisieren.
Wie dabei das niederländische Design konkret aussieht, wird in diesem kurzen Video erklärt. Die Meldung des Volksentscheides Fahrrad findet sich hier.
Wie sich die Verkehrssenatorin Günther entscheiden wird ist noch offen. Es wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn das bereits erprobte und bewährte niederländische Design auch in Berlin Anwendung finden würde und so die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer*innen erhöhen würde.