Bei der CM im August fuhr die Deutsche Welle bei uns vorn im Lastenrad mit – entstanden ist dieser schöne Film:
Mit Dank an Melanie und Lea 🙂
Bei der CM im August fuhr die Deutsche Welle bei uns vorn im Lastenrad mit – entstanden ist dieser schöne Film:
Mit Dank an Melanie und Lea 🙂
Am kommenden Freitag gibt’s die letzte SOMMER-CM in diesem Jahr!
Damit es wieder eine gelungene Fahrt wird, bitten wir, auf Folgendes zu achten:
Glasflaschen
Wer unbedingt Getränke aus Glasflaschen zu sich nehmen will, sollte auf diese gut aufpassen. Immer wieder fallen Glasflaschen während der Fahrt zu Boden – und bedeuten nicht selten für die Nachfolgenden das Ende der Fahrt. Reifen platt, und das war’s.
Wenn es trotz aller Vorsicht dennoch passiert, unbedingt bremsen und mit anderen Teilnehmer*innen einen Keil in Fahrtrichtung um die Stelle mit den Scherben bilden. So kann niemand in die Scherben fahren, und ihr seid beim Aufsammeln geschützt.
Berlin hätte einen Platz haben können, der nach Sonne, tropischen Pflanzen, Südsee aussieht, sogar im Novembergrau. 1994 gab es einen Entwurf des brasilianischen Landschaftsarchitekten, Malers, Bildhauers und Designers Roberto Burle Marx für die Gestaltung des Rosa-Luxemburg-Platzes (zusammen mit dem Büro Lehnhoff+Partner).
Roberto Burle Marx: Entwurf für die Gestaltung des Rosa-Luxemburg-Platzes, Berlin, in Zusammenarbeit mit Lehnhoff+Partner (1994).
Allein der elegante Einstieg zur U2 lässt einen die Nichtrealisierung beweinen. Und: Was hätte so eine Platzgestaltung nicht alles im immer grauen Berlin bewirken können? Wie sähe jetzt die Gegend um den Hauptbahnhof aus? Die riesige Fläche zwischen Kanzleramt und Reichstag? Der Alexanderplatz?
Das ist einer der schönsten, lustigsten und zu eigenen Basteleien anregende Fahrrad-Film seit Langem – perfekt für abendliches Freiluftkino mit ein paar Freunden und Laptop. Wir wünschen euch viel Spaß und einen entspannten Sommer.
Mit Dank für den Hinweis an: http://itstartedwithafight.de
Der Referentenentwurf von Deutschlands erstem Radgesetz wurde endlich vorgestellt.
Angestoßen hatte den Gesetzgebungsprozess die Initiative Volksentscheid Fahrrad vor über 24 Monaten. Ehrenamtliche sammelten binnen kürzester Zeit mehr als 100.000 Unterschriften für den ersten Gesetzesentwurf in Deutschland.
Die Initiative Volksentscheid Fahrrad hatte in gut drei Wochen ca. 107.000 Unterschriften gesammelt. Hier zu sehen: Die Übergabe der Unterschriften an die Senatsverwaltung.
Foto: Volksentscheid Fahrrad / Norbert Michalke
Der jetzige Referentenentwurf ist nicht nur gemeinsames Ergebnis von Initiativen, dem ADFC, BUND, den Regierungsfraktionen und der Senatsverwaltung; er ist auch der erste gesetzliche Vorstoß in Deutschland für eine Verkehrswende, die ihren Namen verdient.
In Moabit stehen sie schon – die Plakate für die Verkehrswende. Aber Papier ist geduldig – die kritische Masse muss auf die Räder und hinein in die Stadt. Heute Abend ist es wieder so weit – wir treffen uns um 20 Uhr am Mariannenplatz und rollen dann mit Licht und Musik durch die bald autofreien Straßen.
Wer vorher noch der Autolobby Bescheid geben will, kann sich bereits um 17.30 Uhr in der Behrenstr. 35 einfinden. Die CargoBikeFans Berlin laden zum Tête à tête mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA). Anschließend geht’s von dort mit der mitRADgelegenheit zum WARM UP am Potsdamer Platz und zur CM. Musik ist immer dabei.
In der „Zeit“ vom 8. Dezember 2016 findet sich im Dossier eine lange Recherche zu dem illegalen Autorennen auf dem Ku’damm in der Nacht zum 1. Februar 2016, bei dem der Fahrer einer der beiden beteiligten Wagen in einen von rechts kommenden Jeep raste und dessen Fahrer tötete.
Am Ende des langen Artikels wird danach gefragt, ob die illegalen Autorennen, die nicht nur in Berlin, sondern auch in anderen Städten und auf Landstraßen immer wieder stattfinden, nicht auch darauf zurückzuführen sind, dass Geschwindigkeitsübertretungen in Deutschland noch immer als Kavaliersdelikt gelten – und nicht als gemeingefährliches Verhalten. Und die Verkehrspsychologin Birgit Kaulbach wird zitiert: Illegale Autorennen seien in Deutschland nur die Spitze eines Eisbergs. „Die sehr kleine Spitze eines sehr großen Eisbergs.“
Autos verbrauchen, wenn sie fahren, im Schnitt 7 Mal mehr Platz als Fahrräder, und wenn sie parken, 10 Mal mehr.
Fahrräder nutzen den Raum 1,5 Mal effizienter als Busse.
(Quelle: uci.strikingly.com)
Radfahrer und Fußgänger sind nur an 5 Prozent aller Unfälle beteiligt. Doch 75 Prozent aller Unfalltoten in den Städten waren Fußgänger oder mit dem Fahrrad unterwegs.
(Quelle: mag-mobil.de)
Immer wieder werden bei bestimmten Anlässen – Unfällen, Vorstellung von Verkehrszahlen, Stadtplanertreffen, Podiumsdiskussionen – Argumente vorgebracht, die nicht faktenbasiert sind, sondern emotional. Gefühle, subjektive Wahrnehmung und eigenes Erleben dominieren Diskussionen und führen zu z. T. fragwürdigen Ergebnissen und Entscheidungen.
Nicht, dass wir den Wert von Emotionen und subjektivem Erleben klein reden wollen. Sie haben durchaus ihre Berechtigung bei persönlichen Entscheidungen, was Lebensführung und eben auch Mobilität angeht. Risikoeinschätzung aber operiert mit Wahrscheinlichkeiten – einer mathematischen Disziplin, die uns intuitiv nur begrenzt zugänglich ist.
Daher kann es hilfreich sein, in Diskussionen auf Fakten und Sachliches zu verweisen. Vor allem wenn diese mit emotionaler Intelligenz und rhetorischem Geschick vorgebracht und argumentativ wie sensitiv verknüpft werden. Dann kann aus reiner Faktenhuberei eine gute, überzeugende Geschichte werden, die in der Lage ist, mentale Infrastrukturen umzubauen, was zu anderer Wahrnehmung und anderem Verhalten führt.
In dieser Rubrik wollen wir Fakten sammeln, um diejenigen unter euch zu unterstützen, die in Diskussionen, zu Vorträgen und Konferenzen ziehen, wo sie auf Menschen treffen, die nicht ohnehin schon von dem überzeugt sind, was sie selbst denken und sagen. Ein Werkzeugkasten – von dem ihr hoffentlich guten Gebrauch machen könnt.
Gesammelt unter Menüpunkt: Verkehrspolitik -> 100 Fakten
Das an der Universität Amsterdam angesiedelte Urban Cycling Institute hat 2014 die Effektivität der holländischen Fahrradpolitik untersucht und festgestellt, dass Pro-Rad-Maßnahmen nicht alleine wirken. Starkes politisches Engagement, eine adäquate Radinfrastruktur und klare, überprüfbare und experimentierfreudige Strategien der Fahrradförderung sind zwar sehr wichtig, doch notwendig sind auch unbeliebte Maßnahmen zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, wie Verkehrsberuhigung, Stellplatz- und Fahrspurrückbau sowie eine ökologische Steuerpolitik, die Umwelt- und Gesundheitseffekte von Verkehr mitberücksichtigt.
Hier gibt es eine Zusammenfassung des Berichts auf Englisch.
Und hier den ganzen Bericht auf Niederländisch.
Das Urban Cycling Institute veranstaltet vom 18.7. bis 7.8. eine Sommerschule zum Thema „Planning the Cycling City“ – leider sind alle Plätze bereits vergeben, aber es gibt eine Nachrückerliste.
Infos/Programm
Wer noch voll im CM-Fieber ist und Lust auf mehr hat – auf nach => Brüssel!
Für Anfang Juli lädt die Stadt mit den meisten Auto-Staus Radfahrer*innen aus aller Welt zur Vélorution Universelle. Neben 4 Tagen Fahrradfestival soll es dort am 11. 7. die größte Critical Mass aller Zeiten geben.
Die Vélorution Universelle vom 9. bis 12. Juli ist DAS Treffen der Fahrradrevolutionäre aus ganz Europa. Eine gute Gelegenheit, sich mit anderen Fahrradverrückten von beiden Seiten des Rheins, von der anderen Seite des Ärmelkanals, aus der ganzen Welt oder sogar dem ganzen Universum auszutauschen. Und zu feiern.
… schenkt uns das Motto für die Critical Mass am Freitag: Ohne Helm – mit (maximal) Tempo 30!
Auch am Massekopf 🙂
Wir sehen uns ab 20 Uhr, Mariannenplatz. Und danach beim Midsummernightride.
Jan Gehls Stadtplanungsklassiker samt Werkzeugbox gibt es jetzt auch auf Deutsch
Im Frühjahr ist die „Bibel“ des Kopenhagener Architekten und Stadtplaners Jan Gehl, der maßgeblich für die paradiesischen Zustände für Radfahrer in Kopenhagen gesorgt hat, endlich auch auf Deutsch erschienen: „Städte für Menschen“.
Laut Statistischem Bundesamt setzen in großen Städten 30% der Haushalte allein aufs Rad – das dürfte übertrieben sein
Jedes Jahr zum Europäischen Tag des Fahrrads am 3. Juni veröffentlicht das Statistische Bundesamt ein Befragungsergebnis, das mit dem Radverkehr zu tun hat. Letztes Jahr wurde in Wiesbaden bekannt gegeben, dass 2013 in Städten ab 500.000 Einwohner 30% der Haushalte weder über Motorrad noch Auto verfügten, sondern ausschließlich Fahrräder besaßen. Das sind doppelt so viele Haushalte wie im Bundesdurchschnitt (15%) und fast acht Mal so viele wie in kleinen Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern (4%).*
2003 lag der Anteil der Haushalte ohne eigenes Kfz noch bei nur 22% – der Trend geht also deutlich hin zum autofreien Haushalt.
Dass die Zahl der motorisierten Fahrzeuge in den Großstädten dennoch zunimmt, wenn auch nicht bei den privat gemeldeten, liegt zum einen an Bevölkerungswachstum und zunehmendem Verdichtungsgrad. Zum anderen aber an den vielen Dienstwagen, die bei der Kfz-Zahl je Haushalt nicht zu Buche schlagen – sie machen inzwischen aber mehr als 50% der Neuzulassungen aus. Und auch die Pendler tragen nicht wenig zu verstopften Straßen, Emissionen und Lärm in den Städten bei.
Leider sagt die Befragung auch nichts darüber, ob die Mitglieder Kfz-freier Haushalte ihre Wege wirklich mit dem Rad zurücklegen – und nicht den ÖPNV nutzen sowie Taxis und Mitfahrgelegenheiten. Oder zu Fuß gehen. Dass es in Deutschland mehr als doppelt so viele Fahrräder wie Pkw gibt, ist auf den Straßen jedenfalls nicht sichtbar – die meisten rotten wohl vergnügt in Kellern und auf Dachböden vor sich hin.
Pressemitteilung Statistisches Bundesamt Nr. 191 vom 02.06.2014:
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2014/06/PD14_191_632.html
* Die Zahlen beruhen auf Angaben von etwa 60.000 Haushalten. Ende 2011 gab es laut Statistischem Bundesamt 13 Städte in Deutschland mit mehr als 500.000 Einwohnern.
Nr. 1354
Ein Radfahrer erlag gestern Abend kurz nach einem Verkehrsunfall in Charlottenburg seinen Verletzungen. Derzeitigen Ermittlungen zufolge war der 50-Jährige mit seinem Rennrad gegen 19 Uhr aus der Neuen Kantstraße in die Wundtstraße abgebogen und wurde dabei vom geradeausfahrenden Taxi eines 39-jährigen Fahrers im Gegenverkehr erfasst. Der Radfahrer verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus, nachdem er zuvor reanimiert worden war. Er ist der fünfte Radfahrer, der in diesem Jahr in Berlin durch einen Verkehrsunfall zu Tode kam.
http://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.326079.php
#StopKillingCyclists
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Welche Voraussetzungen braucht es für funktionierenden Radverkehr? Reicht es, dass immer mehr Leute aufs Rad steigen? Oder ist ein klares Bekenntnis der politisch Verantwortlichen notwendig, damit Städte fahrradfreundlicher werden?
„Transport for London“ hat sich 2014 in sechzehn Städten umgesehen, um von anderen zu lernen. Das Ergebnis liegt jetzt als umfangreiche Studie* mit guten Analysen und vielen Bildern vor. Außerdem gibt es eine Zwölf-Punkte-Liste mit Kriterien für eine gute Radverkehrspolitik. Je mehr davon in einer Stadt zutreffen, desto sicherer ist, dass die Stadt radfahrerfreundlich ist und etwas für den Ausbau und die Förderung des Radverkehrs tut.
Am Montag, 1. Juni 2015, wurde auf dem Radspannerei-Blog eine Mail von Sina veröffentlicht, die am 22. März 2013 an der Kreuzung Oranien-/Skalitzer Str. einen schweren Unfall mit einem rechtsabbiegenden Reisebus hatte.
Sie würde gern Kontakt zu anderen Rad-Unfallopfern aufnehmen, um sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Aus traurigem Anlass – wieder schwerer Abbiege-Unfall gestern Mittag an der Wilhelm-/ Ecke Französische Str. – möchten wir euch auf diesen Post hinweisen und bitten, ihn weiterzuverbreiten.
Sinas Mail bringen wir hier noch mal als Zitat. Kontaktaufnahme bitte über eine kurze Mail an mail@rad-spannerei.de. Diese wird dann an Sina weitergeleitet.
Ich bin selbst ein riesengroßer Fahrradfan, hab einige Jahre in Bayern gewohnt und die wohl schönste Zeit meines Lebens auf dem Fahrradsattel in den Bergen verbracht. Vor drei Jahren bin ich wieder nach Berlin zurück gezogen und wollte das Fahrradfahren auch hier nicht aufgeben. Vor etwa zwei Jahren hatte ich dann einen schweren Unfall (Blogbeitrag “Verkehrsunfall Oranienstraße Ecke Skalitzer” vom 22. März 2013) an der Kreuzung Oranien-/Skalitzer Straße.
In den letzten Jahren habe ich mit Abstand zu viel Zeit auf OP-Tischen, in Krankenhausbetten, Rehaeinrichtungen, bei Ärzten und der Physiotherapie verbracht. Mittlerweile kann ich wieder laufen, aber mein Leben steht nach wie vor Kopf. Auch finde es nicht immer einfach in einem so verkehrslastigen Teil der Stadt (10999) zu wohnen, wo einem seine größte Angst täglich immer wieder unter die Nase gerieben wird und man ständig wieder (unverschuldet) in gefährliche Situationen gerät.
Ich würde sehr sehr gern Kontakt zu anderen Radunfallopfern aufnehmen, zum Teil weil ich denke dass ich vielleicht dem einen oder anderen mit meinem bereits Durchlebten helfen könnte. Zum Anderen weil ich selbst gern mit Menschen reden würde, die ähnliches erlebt haben. Es gibt in Berlin zwar zu gefühlt jedem Thema diverse Interessensgruppen, aber leider konnte ich keine Initiative für Drahteselverkehrsopfer finden.
Und noch ein Hinweis, mit Dank an Thorsten Haas, auf die Website Jeden kann es treffen, auf der Unfallopfer und Hinterbliebene, ErsthelferInnen und Unfallbeteiligte von dem berichten, was sie erlebt haben, und den anonymen Opfern ein Gesicht und eine Geschichte geben.
Burkhard hatte am 13. Oktober 1990 einen Autounfall:
… Der Lkw-Fahrer hat mich festgehalten und meine Hände runtergedrückt. Ich wollte mir immer über das Gesicht wischen, ich hatte die ganzen Hände voller Scherben und mein Auge hing auf meiner Wange, sie hatten Angst, dass ich mir die Sehnerven zerstöre …
Hans-Christian, Polizist:
… Da sind Bilder von Verunglückten, Schreie von Angehörigen, die gesehen haben, wie gerade ein 18-Tonner über den Kopf ihres 9 Jahre alten Kindes fuhr. Ein unter Schock stehender Brummifahrer, der noch gar nicht weiß, dass er die nächsten 40 Jahre nicht schlafen kann, der Geruch von Blut, sensationsgeile Reporter … und das Einzige, an das man denkt: DU musst funktionieren! …
#StopKillingCyclists
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